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verbreitete Schrecken um seinen Thron. Glorreich wie sein Le-
den war auch sein Tod. An- einem Tage, wo er Heerschau
hielt über das Volk, verfinsterte sich plötzlich die Sonne, ein
Sturm erhob sich mit Donner und Blitz, und eine schwarze
Wetterwolke umhüllte den König, der von da an auf Erdeu
nicht mehr gesehen wurde. Das Volk, wurde unruhig und for-
derte Rechenschaft von den Senatoren. Da versicherten diese:
der Kriegesgott selbst habe den vollendeten Sohn auf feurigem
Wagen gen Himmel geführt. Ja, der Senator Proculus Julius
verkündigte einige Tage später in öffentlicher Volksversammlung:
Romulus Geist sei ihm in glorreicher Gestalt vom Himmel er-
schienen, habe Roms Bürgern Glück und Segen verheißen und
verlangt, daß sie ihn, jetzt zum Gotte erhoben, auch göttlich,
unter dem Namen Quirinus, verehren sollten. Seitdem ver-
ehrte ihn das Volk wirklich als seinen Gott Quirinus und ver-
gaß, daß er vielleicht von den herrschsüchtigen Senatoren er-
mordet sei.
Nach dem Tode des Nomulus blieb der Thron ein ganzes
Jahr hindurch unbesetzt, und der Senat selbst übernahm die Re-
gierung.^) Von den zehn ersten Senatoren — und das waren
die Vorsteher der zehn Decurien der Ramnes — regierte Jeder,
in wechselnder Ordnung, fünf Tage lang und hatte als Jnter-
rer die königliche Gewalt und ihre Insignien. Hätte das Volk
dazu geschwiegen, so würde wohl gar kein König wieder erwählt
sein. Allein es klagte laut über die neue Vielherrschaft und
drang mit Gewalt auf die Abstellung derselben. Zugleich regte
sich die Stammeifersucht der Römer und Sabiner. Der ganze
Streit wurde endlich mit dem Vergleiche geschlichtet, daß die
Römer aus dem Stamme der Sabiner wählen sollten. Ihre
Wahl fiel auf den durch Frömmigkeit und Weisheit hochberühm-
ten Sabiner Numa Pompilius.
tz. 12. Auma Pompilius. 715—672.
Dieser hatte zwar nicht den kriegerischen Sinn des Romu-
lus, aber alle Eigenschaften eines großen Gesetzgebers und eines
gerechten und weisen Regenten. Durch seine religiösen Einrich-
8) Eine solche Zwischenregierung wurde Interregnum genannt.
t
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Julius Romulus Numa_Pompilius Pompilius
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gesandten Schild des Gottes, nebst elf andern, diesem Hochgebil-
deten.^ Jährlich wurden diese Weihgeschenke in öffentlichen Auf-
zügen von den Priestern umhergeführt. — 5. Die Auguren
oder Wahrsager, welche aus dem Fluge und Gesänge gewisser
Vögel, und aus besondern Erscheinungen am Himmel oder auch
auf der Erde selbst den Willen der Götter deuteten; denn keine
Sache von irgend einer Wichtigkeit wurde unternommen, ohne
vorher die Augurien zu beobachten. — 6. Die Flaminesd
ßf waren Tempelpriester einzelner Gottheiten; es gab deren drei,
und der vornehmste unter ihnen war der Flamen Dialis, der
Priester des Jupiter. Mit der Bestimmung der Feste, die er
zu Ehren der Götter anordnete, hing auch die Einrichtung des
Kalenders zusammen, der von ihm verbessert wurde; — das
Jahr, welches früher zehn Monate hatte, wurde unter ihm in
zwölf eingetheilt. Mit der Einrichtung selbst befaßten sich vor-
züglich die Pontifices, weil sie die Tage für die Feste und Opfer
der Götter zu bestimmen hatten. So waren überhaupt die zwei-
undvierzig Jahre der Regierung dieses Königes eben so viele
Jahre des Glückes und des Friedens. Er starb hochbejahrt,
von Göttern und Menschen geliebt. Wie die Sage die Göttin
Egeria zur Freundin und Rathgeberin dieses ausgezeichneten
Mannes gemacht hat, so läßt dieselbe Sage auch die Göttin um
seinen Tod weinen und in einen Quell zerfließen.^)
§. 13. Tullus Hostilius. 672—640.
Dem milden und friedliebenden Ruma folgte der rohe und
kriegerische Tullus Hostilius, der wieder aus dem Stamme der
Ramnes gewählt wurde. Unter ihm brach die Eifersucht, die bisher
zwischen Alba Longa und ihrer Tochterstadt Rom geherrscht hatte,
in einen offenen Krieg aus. Der albanische Feldherr, Mettus
Fuffctius, brach mit einem wohlgerüsteten Heere auf und bezog
ein verschanztes Lager unweit Rom. Tullus rückte ihm kühn ent-
3) Sie fuhrten diesen Namen von ihrer priesterlichen Kopfbedeckung:
,,a filio, quo utebantur, flamines dicti sunt, quasi filamines.“ Serv. ad
Aen. Viii. 664.
4) Eine verbreitete Meinung war, Numa sei ein Zeitgenosse und Schu-
ler des Philosophen Pythagoras (584-504) gewesen; und diese Sage
suchten schon Cicero, Livius u. A. aus der Chronologie zu widerlegen.
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53
gegen und stellte sein Heer gegen die Albaner in Schlachtordnung
auf. Eben sollte der Kampf beginnen, als Mettus in die Mitte
beider Heere trat und den Tullns zu einer Unterredung einlud.
„Wir können es uns nicht verbergen, — sprach er bei der Zu-
sammenkunft — daß bloß Eifersucht die beiden benachbarten und
verwandten Völker gegen einander auf den Kampfplatz führte.
Warum wollen wir doch so vieles Blut vergießen! Warum
wollen wir uns einander selbst entkräften, und beide geschwächt
in die Hände unserer Feinde fallen! Lieber mag ein unparteii-
scher Kampf einzelner Männer aus deinem und meinem Heere
auf ewig entscheiden, welches Volk dem andern unterworfen sein
soll." Dem Tullns gefiel der Vorschlag. Beide gingen ausein-
der, um aus ihren Heeren die Tapfersten zu diesem Entschei-
dungskampfe auszusuchen. Zufällig dienten im römischen Heere
Drillingsbrüder, die Horatier, und eben so im albanischen, die
Curiatier. Diese boten sich freudig dazu da, den Kampf für die
Herrschaft auszufechten. Nachdem der Vertrag feierlich beschwo-
rcn war, griffen die drei Brüder beiderseits zu den Waffen und
traten unter lauten Ermunterungen und Ermahnungen ihrer Mit-
bürger in der Heere Mitte. Hier standen die Römer, dort die
Albaner vor ihrem Lager aufgestellt, voll banger Erwartung über
den Ausgang des nahen Entscheidungskampfes. Das Zeichen
wird gegeben, und der Angriff beginnt. Es blitzeil und klirren die
Schwerter durcheinander und Schauder durchfährt die Zuschauer.
Plötzlich stürzt ein Römer, und über ihn noch ein Römer sterbend
hin, und mit lautem Jubel begrüßen die Albaner das Glück ihrer
Streiter; während im römischen Lager Alle von Bestürzung und
Verzweiflung auf das tiefste ergriffen sind. Aber schwer ver-
wundet sind alle drei Albaner; der eine lioch übrige Römer da-
gegen ohne Wunden und frisch all Kraft und Muth. Dieser
nimmt plötzlich die Flucht und lockt die andern, ihn zil unter-
stützen. So trennt er listig die dreifache Gewalt, wohl voraus-
sehend, daß sie ihn nur so verfolgen können, wie es Jedem seine
schwächende Wunde zuläßt. Nach kurzer Flucht bleibt er stehen
und blickt sich um. Da sieht er seine drei Gegner weit von
einander getrennt, und einen schon ganz in seiner Nähe. Auf
diesen rennt er mit großem Ungestüin zurück; und während das
albanische Heer den Curiatiern zuruft, ihrein Bruder beizusprin-
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gen, fmt der Römer ihn schon erlegt und stürmt auf den Zwei-
ten los. Unter tausendstimmigem Zurufe der hoffnungschöpfenden
Römer gibt der Horatier auch diesem den Todesstoß. Und als
er endlich auch den dritten Albaner, der schwer verwundet und
fast athemlos herankriecht, niederbohrt, da erheben sich unter lau-
tem Jubel die Römer, und drangen sich um ihren Sieger, ihm
Glück zu wünschen. Frohlockend zog nun der Horatier, die Rü-
stungen der drei Curiatier im Triumphe tragend, an der Spitze
seiner jubelnden Mitbürger nach Rom. Vor dem Thore kam
ihm auch seine Schwester entgegen, die mit einem der gefallenen
Curiatier verlobt war. Als sie unter der Siegesbeute ihres Bru-
ders auch den Waffenrock erblickte, den sie selbst für ihren Bräu-
tigam gewirkt hatte, brach sie in lautes Wehklagen aus. Dieses
Gewinsel der Schwester bei seinem Siege, bei der so allgemeinen
Freude erzürnte den Jüngling. Wüthend zog er das Schwert
und durchstieß sie mit den strafenden Worten: „So fahre denn
hin mit deiner unzeitigen Liebe zu deinem Bräutigam, die du
deiner Brüder, der tobten und des lebenden vergaßest, deines
Vaterlandes vergaßest! Und so fahre künftig jede Römerin,
die einen Feind betrauert!" Diese That unterbrach die allge-
meine Freude; sie erfüllte Jeden mit Abscheu und Entsetzen. Der
Schwestermörder war der Todesstrafe verfallen. Allein sein jüngst
erworbenes Verdienst, und die Bitten und Thränen seines un-
glücklichen Vaters, der zu drei Kindern nun auch sein letztes ver-
lieren sollte, ließ ihn Gnade finden. Jedoch mußte er die Strafe
erleiden, daß er gebückt und mit verhülltem Gesichte von den
Lictoren unter das Schandjoch, eine Art von Galgen, hinge-
führt wurde.
Mit Unwillen ertrugen die Albaner die Abhänhigkeit von
Rom, und Mettus Fuffetius entwarf heimlich einen Plan zur Wie-
derherstellung der alten Unabhängigkeit und Freiheit. Er reizte die
benachbarten Fidenater und Vejenter zum Kriege gegen Rom auf
und versprach, im Augenblicke der Schlacht zu ihnen überzugehen.
Tullus zog gegen den Feind. Auch Mettus mußte mit seinen
Albanern zu den Römern stoßen. Kaum waren die Römer mit
den Vejentern handgemein geworden, als Mettus, zu feige, um
gerades Weges zu den Feinden überzugehen, mit seinem Heere
aufbrach und nach den nahe gelegenen Hügeln zog. Seine Ab-
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küßte die Erde, als die gemeinschaftliche Mutter aller Sterblichen.
Der Spruch des Gottes ging an ihm in Erfüllung. Brutus
fand bald Gelegenheit, die Maske abzuwerfen und der Retter
und Befreier Roms zu werden. Tarquinius belagerte Ardea,
die befestigte Hauptstadt der Rutuler, die sich ihm nicht hatte
unterwerfen wollen. Eines Tages, als im Lager die königlichen
Söhne mit ihrem Vetter, dein L. Tarquinius Collatinus, bei
einem fröhlichen Gelage zusammen waren, kam das Gespräch
auch auf ihre Frauen, und Jeder räumte der seinen den Vorzug
ein. Es wurde beschlossen, sie in Rom zu überraschen. Lucretia,
Collatin's Gattin-, trug den Preis davon. Die anderen Frauen
fand man schwärmend in frohen Gesellschaften, während die Lu-
cretia allein sittsam und häuslich im Kreise ihrer arbeitenden
Sklavinnen saß. Einige Tage nachher ritt Sertus allein aus
dem Lager uach Rom zurück und entehrte mit roher Gewalt die
edele Lucretia, deren Schönheit in dem Herzen des wüsten Jüng-
lings eine unselige Leidenschaft entzündet hatte. Die unglückliche
Frau wollte ihre Schmach nicht überleben. Schleunigst ließ sie
ihren Gemahl nebst Brutus und einigen andern bewährten Freun-
den aus dem Lager herüberkommen, klagte ihnen jammernd die
erlittene Unbilde und stieß sich im Übermaße des Schmerzes vor
ihren Augen einen Dolch in die Brust. Da erhob sich zum Er-
staune« Aller der früher verkannte Brutus. Während Vater und
Gatte wehklagten, riß er den blutigen Dolch aus der Wunde,
ließ die Leiche der Selbstmörderin öffentlich auf dem Markte zur
Schau ausstellen und schwur Rache dem Frevler und der ganzen
königlichen Familie. Er hielt eine begeisternde Rede an das ver-
sammelte Volk und schilderte mit den grellsten Farben die Un-
thaten des Tarquinius und die Schmach des Volkes und wirkte den
Beschluß aus, nach welchem die Königswürde abgeschafft und Tar-
quinius mit seiner Familie auf immer verbannt wurde'). Sogleich
wurden alle Thore geschlossen, während der unermüdliche Brutus
nach dem Lager eilte und, in Abwesenheit des Königs, auch das
Heer gewann, so daß es sofort nach Rom aufbrach und sich hier
an die Bürger anschloß. Jetzt, von der Stadt und den Trup-
x) Incensam multitudinem perpulit (Brutus), ut imperium regi ab-
rogaret exulesque esse juberet L. Tarquinium cum coniuge ac liberis
Uv. I. 59.
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Wasserleitungen an, vermittelst welcher das nöthige Wasser aus
der Tiber auf die Hügel geleitet wurde. Die Kosten zu diese» und
andern Kunstbauten bestritt er aus der reichen Beute, welche er
den Latinern und Etruskern in glücklich geführten Kriegen ab-
genommen hatte. Es heißt sogar, er habe die zwölf Städte der
Etrusker erobert und von diesen als Zeichen der Huldigung die
goldene Krone, das Scepter, den elfenbeinern Stuhl und die
purpurne Toga (Obcrkleid) erhalten. — Nach einer langen segens-
reichen Negierung ward Tarquinius auf Anstiften der Söhne des
Ancus ermordet. Bisher hatten diese ruhig unter der Regierung
des Tarquinius gelebt, weil sie sich Hoffnung machten, nach ihm auf
den Thron zu gelangen. Als sie aber sahen, daß er Alles dar-
auf anlegte, seiner Familie den Thron zu erhalten, gebrauchten
sie gewaltsame Mittel. Auf ihr Anstiften mußten zwei Hirten
mit ihren Arten zankend und streitend in die Wohnung des Kö-
nigs dringen und diesen zur Schlichtung ihres Streites auffor-
dern. Der alte Tarquinius. ließ sie vor sich kommen; und
während er der erdichteten Erzählung des einen aufmerksam zu-
hörte, schlug ihn der andere mit seiner Art zu Boden, und Beide
nahmen die Flucht^). Jedoch erreichten die Söhne des Ancus ihre
Hauptabsicht nicht. Gleich nach jener Unthat ließ Tanaquil die
königliche Burg schließen und feuerte ihren Schwiegersohn, Servius
Tullius, an, sich des erledigten Thrones zu bemächtigen. Und
alsbald öffnete sie das Fenster und verkündete dem Volke, das
auf das Gerücht der Ermordung seines Königs hier zusammen-
gelaufen war: Tarquinius lebe noch und habe bis zu seiner
Genesung den Servius zu seinem Stellvertreter ernannt. Da
nahmen die Söhne des Ancus, die auch noch erfuhren, daß sie
von den ergriffenen Hirten verrathen worden waren, die Flucht.
Servius aber erschien nunmehr öffentlich mit dem ganzen Ge-
pränge der Herrscherwürde und fand als königlicher Stellver-
treter willigen Gehorsam. Endlich, nachdem er sich der Zuneigung
des Volkes hinlänglich versichert hatte, machte er den Tod des
Königs bekannt und setzte nun mit Einwilligung der Väter die
bereits angetretene Regierung fort. Er war demnach der erste
3) Darin, daß der König selbst Händel schlichtete, spricht sich zugleich
die große Einfachheit aus, die damals noch herrschte.
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Extrahierte Personennamen: Servius
Tullius Servius Servius
80
Diktator verwundete den König Tarquinius, der ungeachtet des
hohen Alters an der Schlacht Theil nahm. Zwei Söhne und
der Schwiegersohn des Tarquinius fielen, und das Glück des
heißen Tages neigte sich auf die Seite der Römer. Da endlich
floh der hoffnungslose König, aller seiner Kinder beraubt, nach
Cumä in Campanien. Hier rief bald nachher der Tod den
lebensmüden Greis von dem Schauplatze seiner vieljährigen Leiden.
Schon im dritten Jahre nach der Schlacht am See Regillus
wurde der alte Bundesverein zwischen den Römern und Latineru
und das Verhältnis beider Völker gegen einander wieder herge-
stellt und befestigt.
Streit zwischen den Patriciern und Plebejern
von 500 bis 300 vor Chr.
§. 19. Die Volkstribuncn. 493.
Rom schien nach aufgehobener Königsregierung vollkommen
frei zu sein. Allein die Freiheit genossen nur die Patricier, nicht
die Plebejer. Statt der Könige, die sich im Ganzen wohlwollend
gegen die Gemeinde bewiesen hatten, um an ihr eine Stütze zu
finden gegen die herrschsüchtigen Patricier, regierten jetzt diese
selbst mit den aus ihrer Mitte erwählten Consuln. Sie beklei-
deten ausschließlich alle öffentlichen Ämter, sie richteten nach ihrer
Willkür das Volk, sie hatten den Nießbrauch der Staatslände-
reien, die sie gegen hohen Zins den Plebejern verpachteten. In
den vielen Feldzügen eines jeden Jahres ließ der Patricier seine
Ländereien durch Clienten oder Sklaven bebauen. Das konnte
der arme Plebejer nicht; er mußte sie wüst liegen lassen oder
sein kleines Eigenthum oft sogar verkaufen, um nur die Kosten
des Feldzuges zu bestreiten; denn für Waffen und Lebensunter-
halt während desselben mußte Jeder selbst sorgen. Eben sowenig
konnte er bei anwachsender Verlegenheit des Hausstandes eine
Minderung der Landsteuer gewinnen, welche nach dem Wortlaut
der einmal aufgenommenen, für vier Jahre gültigen Schätzung
mit unerbittlicher Strenge eingetrieben wurde. Und kam er
nun aus seinen Freiheitsschlachten zurück, so fand er seine Felder
verwildert oder vom Feinde selbst verheert und gerieth mit Weib
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öffentlichen Prüfung aus. Diese fanden allgemeine Anerkennung
und Bestätigung. Da die zehn Tafeln aber nicht hinzureichen
und einer Ergänzung zu bedürfen schienen, so. wurde das De-
cemvirat für das folgende Jahr (450) beibehalten. Appius
Claudius, welcher schon während des ersten Decem-virats einen
vorzüglichen Einfluß geübt und jetzt durch alle Künste der List
und der Verführung die Wahl auf sich selbst und andere ihm
ergebene und willfährige Männer hinzulenken gewußt hatte, war
das Haupt dieses zweiten Decemvirats, in welches, nach Dionysius,
auch drei Plebejer ausgenommen wurden. Es kamen in diesem
Jahre noch zwei Gesetztafeln hinzu, und hiermit war die Gesetz-
gebung vollendet. Diese Gesetze der zwölf Tafeln, welche die
Grundlage des späteren römischen Rechtes bildeten g, sind bis
auf wenige Bruchstücke für uns verloren gegangen.
Das Decemvirat würde für Rom eine glänzende Epoche
gewesen sein, wenn es sich mit der Anfertigung der Tafelgesetze
begnügt hätte. Aber bald übte es willkürliche Gewalt; jedes
Mitglied umgab sich mit einer Wache von zwölf Lictoren; Ap-
pius insbesondere schien es darauf angelegt zu haben, sich die
Alleinherrschaft zu erwerben. Die Gesetzgebung, zu welcher man
die Zehnmänner berufen hatte, war vollendet, und dennoch legten
sie die daran geknüpfte Oberherrschaft nicht nieder, sondern übten
dieselbe auch noch im dritten Jahre fort, ohne sich um die Be-
stätigung des Senates und des Volkes zu kümmern. Solcher
Übermuth empörte Alle, die Patricier sowohl als Plebejer. Un-
möglich konnte dieser Zustand von Dauer sein. Die verzweif-
lungsvolle Lage, in welcher sich jetzt Rom befand, regte wieder
dessen alte Feinde auf, und die Äquer und Sabiner machten
verheerende Einfälle. Mit dem Schrecken seiner Gewalt ließ
Appius zehn Legionen ausrüsten, von denen er acht unter An-
führung seiner Collegen gegen die Feinde schickte, zwei aber zum
Schutze in Rom bei sich behielt. Nur mit Unwillen zogen die
Legionen in's Feld und ließen sich absichtlich überwinden. In
dem Heere befand sich auch ein alter Hauptmann Siccius
Dentatus, der in hundertzwanzig Schlachten mitgefochten,
4) Livius nennt sie (Iii. 34) fons omnis publici privatique juris. —
Besonders ist Cicero (de leg. Ii. 23.) voll von ihrem Lobe.
Wetter, Geschichte der Römer. *7
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Extrahierte Personennamen: Claudius Dionysius Siccius
Dentatus Livius Cicero
99
denbefehl ergehen, ihn zu verhaften. Allein durch die Freunde
des Virginius wurde das Schreiben aufgefangen, und der Vater
von der ganzen Sache benachrichtigt. Voll Bestürzung eilte die-
ser nach Rom und erschien am andern Tage mit seiner Tochter
in Trauerkleidern vor dem Richterstuhle des Appius. Dieser
hörte nicht auf die Einrede des Vaters, er sprach sie seinem
Clienten zu und gab den Lictoren Befehl, sie ihm zu überliefern.
Da bat der verzweifelnde Vater um die einzige Erlaubniß, von
seiner Tochter den letzten Abschied zu nehmen. Er schloß sie in
seine Arme, trocknete ihre Thränen, ergriff von einer nahen
Bude ein Messer und stieß es ihr in die Brust, mit den Wor-
ten: „Gehe zu deinen Vätern, Virginia, noch rein und frei;
der einzige Weg deiner Ehre!" Dann hielt er, wie einst Bru-
tus, das von Blut rauchende Messer empor und rief: „Durch
dieses Blut der Unschuld weihe ich deinen Kopf, Appius, den
Göttern der Unterwelt!" Sogleich gab Appius den Lictoren
Befehl, ihn zu verhaften. Sie aber wurden von der Menge
zurückgeworfen, und Virginius stürmte, zur Rache aufrufend,
mitten durch das Volk fort, hin nach dem Thore, hinaus zum
Lager, und Tausende strömten ihm nach. Hier erregte er eine
noch größere Bewegung, als er in der Stadt zurückgelassen hatte.
Das empörte Heer brach sogleich nach Rom auf und lagerte sich
auf dem Aventinus; die von der sabinischen Grenze zurückkeh-
renden Legionen vereinigten sich mit ihm. Da kamen Abgeord-
nete des Senates und warfen ihnen ihr Vergehen vor; verspra-
chen aber Verzeihung, wenn sie ruhig auseinander gingen. Die-
sen aber wurde kurz erwiedert: nur wenn das Decemvirat ab-
geschafft würde, könne von Unterhandlung die Rede sein. Als
der Senat schwankte, zogen die Heere und mit ihnen der größte
Theil des Volkes abermals auf den heiligen Berg, wo die Frei-
heit der Plebejer begründet worden war. Nun erst gaben die
Patricier nach. Die Senatoren Valerius und Horatius,
zwei Volksfreunde, wurden nach dem Berge geschickt, mit den
Ausgewanderten zu unterhandeln. Diese verlangten: Herstellung
des Tribunats und der Provokation, Amnestie für Alle, die zu dem
Aufstande mitgewirkt hatten, endlich Auslieferung der Decemvirn,
die lebendig verbrannt werden sollten. Die Gesandten bewillig-
ten Alles; nur die Auslieferung der Decemvirn baten sie zu
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111
brauchten die Gallier falsche Gewichte; und als ein Römer
dieses rügte, warf Brennus auch noch sein Schwert in die
Gewichtschale und rief höhnend: „Besiegte müssen leiden!" (Vae
victis!) Da plötzlich kam Camillus mit seinem Heere von Veji
heran. Wie er das Unwesen auf der Burg sah, gerieth er in
heftigen Zorn. „Weg da mit dem Golde, — rief er — mit Eisen
erkauft der Römer sein Vaterland!" Brennus berief sich auf
den rechtmäßigen Vertrag der Belagerten. „Der gilt nicht —
war die Antwort — ich bin Diktator, ohne mich kann kein
Römer Verträge schließen." Jetzt mußte eine Schlacht entschei-
den. Diese entschied gegen die Gallier; sie wurden von Camil-
lus fast gänzlich aufgerieben. Mit Bestimmtheit jedoch wird von
einem der angesehensten Schriftsteller des Alterthums versichert,
die Gallier seien mit dem Lösegelde abgezogen, ohne von Camil-
lus dessen wieder beraubt und geschlagen worden zu sein 3).
Überhaupt hat patriotische Dichtung über dieses schmachvolle Un-
glück Roms, wie über die frühere Demüthiguug durch Porsenna,
einen Farbenglanz ausgebreitet, als hätte es gegolten, das größte
Siegesglück zu verherrlichen.
Das verarmte Volk wollte die wüste Brandstätte verlassen
und sich in dem schönen Veji niederlassen; allein Camillus hielt
die Verzweifelten abermals an dem Orte ihres alten Ruhmes
zurück. Ein günstiges Omen war ihm hierbei besonder- behülf-
lich und brachte die schwankenden Gemüther zum Entschluß.
Eines Tages war der Senat in der Curie versammelt, während
ein Hauptmann seine Cohorte über das Forum führte und dem
Fahnenträger die Worte zurief: „Halt, hier bleiben wir am
besten!" Und sogleich traten die Senatoren heraus und riefen,
sie nähmen dieses Omen an! und die herbeiströmende Menge gab
ihren Beifall. Rasch wurde wieder angebauet; und innerhalb
eines Jahres stand da ein neues Rom, das aber noch nach
Jahrhunderten in seinen unregelmäßigen Straßen die Spuren
dieser Eilfertigkeit trug. Bei Aufräumung der Stadt war un-
versehert unter verbrannten Trümmern der Augurstab gefunden
3) „Traditur etiam retulisse (Drusus) ex provincia Gallia aurum
Senonibus olim in obsidione Capitolii datum, nec, ut fama est, extor-
tum a Camillo.“ Sueton. Tiber. c. 3.
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